Frage Spruch Request Apostles Creed
1. Was hast du für einen Glauben, und wie lässt du dich nennen?
Ich bin ein Christ.
2. Warum bist du ein Christ?
Weil ich glaube an Jesum Christum, welcher mein Herr und Gott ist; und mein Heiland, Erlöser und Seligmacher geworden ist.
3. Was stehet einem Christen zu zu tun?
Dass sie Gott unseren Schöpfer und unseren Heiland und Seligmacher Jesum Christum aus seinem offenbarten Wort soll recht erkennen lernen, ihn recht nennen, lieben, an ihn glauben, und ihm vertrauen. Ihm auch dienen, ihn loben und preisen.
4. Wie wird Gott Genannt?
Gott der Vater, Gott der Sohn, und Gott der Heilige Geist.
5. Wer hat dich erschaffen?
Der ewige, einige, selbstbestehende Gott, der große, allein mächtige Schöpfer des Himmels und der Erde, der König aller Könige und Herr aller Herren, der die Unsterblichkeit hat. Er wohnt in Licht, zu dem niemand kommen kann, welches kein Mensch gesehen hat oder sehen kann. Dem sei Ehre und ewiges Reich, amen!
6. Wozu hat dich Gott erschaffen?
Dass ich in recht erkennen möchte, und ihn auch loben und preisen. Gott will, dass ich in die Gnade des Herren Jesus Chrstus, für die Liebe Gottes und in der Gemeinschaft des Heilgen Geistes leben soll.
7. Wonach hat dich Gott erschaffen?
Nach seinem Bild.
8. Was ist Gottes Bild?
Gottes Gerechtigkeit, Heiligkeit und Unsterblichkeit.
9. Woher kommt es, dass du ein sündiger Mensch bist?
Vom Teufel sein Betrügerei und des Menschen Ungehorsam.
10. Was ist Sunde?
Sünde ist alles, was wider den Willen und Befehl Gottes ist, es sei äußerlich oder innerlich.
11. Was verdienen wir mit der Sünde?
Trennung von Gott, seinen Zorn, alle Plagen und die Verdammnis.
12. Wer erlöst dich von der Sünde, vom Tod und von der Verdammnis?
Gott der Sohn.
13. Wie heißt Gott der Sohn?
Jesus Christus.
14. Warum heißt er Jesus?
Weil er unser Heiland, Erlöser und Helfer ist.
15. Warum heißt er Christus?
Weil er unser gesalbter König und Hohepriester ist.
16. Wer ist der Herr Jesus Christus?
Er ist wahrer Gott und wahrer Mensch.
17. Von wem hat der Herr Christus seine Gottheit?
Von Gott, seinem himmlischen Vater, denn er war bei demselbigen vom Anfang der Zeit und von Ewigkeit her.
18. Von wem hat der Herr Christus seine Menschheit?
Von der Jungfrau Maria, als sie ihn im Glauben empfangen und in die Welt geboren hat. Jesus war in allen Dingen seinen Brüdern gleich, nur der Sünde ausgenommen.
19. Womit hat dich der Herr Christus befreit?
Mit seinem heiligen, teuren Blut und unschuldigem Leiden und Sterben.
20. Wovon hat er dich erlöst?
Von der Gewalt der Sünden, der Verdammnis und dem ewigen Tod.
21. Was hat Christus erworben mit seiner Erlösung, oder durch das Opfer seines Leibes?
Vergebung der Sünden, Gerechtigkeit, den Heiligen Geist und das ewige Leben.
22. Wo ist der Herr Jesus Christus nach seinem Leiden, Sterben und seiner Auferstehung hingekommen?
In den Himmel, und da hat er sich zur Rechten des Vaters gesetzt.
23. Ist seine Gegenwärtigkeit und sein,bei uns sein' hier auf Erden mun ganz entnommen?
Nein, denn er sagt im Evangelium: 'Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt,' und wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
24. Denkt der Herr Christus auch im Himmel an uns?
Ja, er ist zur rechten Hand Gottes und vertritt uns.
25. Wenn sich Christus zur rechten Hand des Vaters im Himmel gesetzt hat, wie kann er dann zu uns kommen?
Durch seine göttliche Kraft und durch seinen Geist. 'Denn ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch,' verheißt Gott, und Christus verheißt auch, dass der Vater den Tröster, den Heiligen Geist senden werde.
26. Was ist der Heilige Geist?
Eine göttliche Kraft; ein ewiges, unbegreifliches und unsichtbares Wesen, welches mit dem Vater und Sohn von Anfang und von Ewigkeit her eins gewesen ist und auch in Ewigkeit eins bleiben wird. Dieser Heilige Geist hat vor Zeiten durch die heiligen Propheten geredet. In diesen letzten Zeiten geht er aus vom Vater und Sohn nach der Verheißung und Fürbitte Christi. Er lehrt, erleuchtet, tröstet, stärkt und heiligt diejenigen, die zum Leben vorgesehen sind.
27. Wodurch wird man des Heiligen Geistes und seiner Wirkung teilhaftig?
Durch den Glauben und durch den göttlichen Gehorsam.
28. Was ist der Glaube?
Der Glaube ist ein Geschenk, das wir erhalten, indem wir Gottes Wort hören. Es ist ein gewisses Vertrauen auf Gottes Verheißungen, wenn man für gewiss und wahrhaftig hält, was Gottes Wort sagt und verspricht, sonderlich von der Verheißung und Menschwerdung unseres Heilands, des Herrn Jesus Christus und seiner erworbenen Gnade und das ewige Leben. Durch sein Sterben und Blutvergießen hat er uns das ewige Leben erworben und geschenkt.
29. Was ist der göttliche Gehorsam?
Wenn man seinen eigenen Willen in Gottes Willen setzt und nachdem man Gottes Willen weiß, sich von Herzen befleißigt, nach Gottes Willen zu leben und zu wandeln.
30. Wodurch wird man im Glauben versichert und bekräftigt?
Durch das Wort Gottes und den Heiligen Geist, wenn man in der Taufe im Namen Jesu Christi Vergebung und Nachlassung der Sünden empfängt.
31. Was ist die Taufe?
Die Taufe ist ein äußerliches Werk, von dem Herrn Jesu selbst eingesetzt und befohlen, wodurch wir uns mit ihm vereinigen. Es geschieht mit Aufgießung des Wassers im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
32. Was lehrt und bedeutet die Wassertaufe?
Sie lehrt und bedeutet, dass der 'alte Adam' in uns durch tägliche Reue und Buße sterben und begraben werden soll. Daraus soll wiederum ein neuer Mensch auferstehen und hervorkommen, der in Gerechtigkeit und Heiligkeit vor Gott ewiglich lebe.
33. Was ist und heißt der 'alte Adam'?
Alle sündhaften und bösen Begierden und Untugenden, die uns angeboren sind, welche auch zur Erbsünde gerechnet werden können.
34. Wie soll der 'alte Adam' in uns getötet und begraben werden?
Durch tägliche Reue, Buße und Abstehen von allen Sünden und bösen Lüsten, in dem, dass man das Böse nicht mehr herrschen und ausbrechen lässt.
35. Was ist der neue Mensch?
Nichts anderes als die Vollbringung des Willen Gottes und der neue göttliche Gehorsam, den der Heilige Geist in uns erwirkt, wenn er unsere Herzen und Gemüter immerdar vom Bösen zum Guten treibt und uns in aller Wahrheit leitet.
36. Womit ist solches zu beweisen?
Im sechsten Kapitel des Römer-Briefs sagt Paulus: „Wir sind mit Christus durch die Taufe begraben in den Tod, auf dass, so wie Christus von den Toten auferweckt worden durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem 'neuen Leben' wandeln."
37. Was meint der Apostel mit diesen Worten?
Er meint, dass so wie Christus leiblich gestorben und begraben worden ist, also sollen wir geistlicher Weise die bösen Anfechtungen und die sündhaften Lüste in uns töten und begraben; das heißt: wir sollen sie bezwingen und unterdrücken, dass sie nicht mehr ausbrechen und über uns herrschen können. Und wie Christus leiblich von den Toten auferweckt worden ist und nicht mehr stirbt, so will der Apostel, dass auch wir durch die Hilfe und den Beistand des Heiligen Geistes in ein himmlisches Leben treten und darinnen anhalten und bis ans Ende beharren.
38. Kann man denn auch wieder vom Guten und von der Gnade Gottes abfallen?
Jawohl! Wenn man nicht in beständiger Furcht und heiligem Aufmerken wandelt, so kann der Mensch gar leicht von der Gnade abfallen. „Darum," sagt Paulus, "wer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle."
39. Wie geht es denn solchen Menschen, die da abfallen und Gottes Gnade verwerfen?
Weil sie den Heiligen Geist Gottes mit ihren Sünden entrüsten und erbittern, so weicht er von ihnen und übergibt sie in ihrer Herzenslust, zu tun, was nicht taugt.
40. Haben dann solche, die Gott mit ihren Sünden erzürnen und verachten, keine Hoffnung auf Seligkeit?
Nein! Denn solange sie in Sünden beharren, ist ihnen seine Gnade nichts anderes verheißen als Gottes Ungnade, Trübsal, Angst und ein Warten des schrecklichen Gerichts. Wenn sie aber Buße tun, ihre Sünden bereuen und sich bekehren, so ist Gott treu, und lässt sie in seinem Namen den Frieden und Vergebung der Sünden anzeigen.
41. Durch wen lässt Gott den Frieden und die Vergebung der Sünden verkündigen und anzeigen?
Durch seine Lehrer und Diener, welche Haushalter und Kundschafter sind, an Christi statt.
42. Von wem haben die Lehrer und Diener die Macht, den Frieden und die Vergebung der Sünden zu verkündigen?
Von dem Herrn Jesu selbst, denn er gab ihnen zwei Schlüssel: einen zu lösen, den andern zu binden.
43. Was ist der Bindeschlüssel?
Es ist der Bann, mit welchem die unbußfertigen Sünder von der Gemeinde gewiesen werden, damit sie dadurch zur Buße geleitet und zu Gnade bei Gott kommen möchten.
44. Was ist der Löseschlüssel?
Es ist die Macht der Diener Christi, dadurch sie die bußfertigen Sünder von ihren Schulden, im Namen des Vaters, des Sohnes, und des Heiligen Geistes freisprechen, und wieder in die Gemeinschaft der Heiligen aufnehmen.
45. Was ist die Gemeinschaft der Heiligen?
Erstens ist die Gemeinschaft der Heiligen der neue Gnadenbund in Christo. Alle, die Christus durch den Glauben aufnehmen und ihm folgen, haben den gleichen Lohn und gleiche Seligkeit zu hoffen durch seinen Namen und Verdienst. "Da ist nicht mehr Grieche oder Jude, weder Sklaven noch Freie, weder Mann noch Frau sondern überall und in allem Christus!"(Gal 3,28)
Er ist das Haupt und wir seine Gläubigen, seine Glieder; wir in ihm und er in uns, er im Vater und der Vater in ihm. (1 Kor 12.12; 1 Joh 1,1-7)
Und zum andern ist es auch eine Gemeinschaft der Heiligen wenn die Gläubigen mit gelassenem Herzen einander dienen. Da sagt keiner von seinen Gütern, dass sie sein sind, sondern sie halten alles aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander, und hielten alle gemein" wie die ersten Christen. Von ihnen steht geschrieben: „Alle Dinge gemein. Ihre Güter und Habe verkauften sie und teilten sie aus unter allen, nachdem jedermann not war." (Apg 2.44-45)
Und wer in solcher Gemeinschaft der Heiligen hier in dieser Zeit wahrhaftig lebt und also bis ans Ende treu bleibt und beharret, der wird auch in jener Zeit in der Gemeinschaft der Heiligen gefunden werden. Christus wird ihnen ankünden: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt."
46. Wie verhält es sich mit dem Menschen, wenn er gestorben und in der Erde begraben wird?
Der gestorbene Leib der in der Erde begraben wird, der vergeht und wird wieder Staub und Erde, wie denn Gott zu Adam gesagt: „Du bist Erde und sollst... wieder zu Erde werden, von der du genommen bist." (1 Mose 3,19)
Die Seele aber, die in des Menschen Leib wohnt, ist unsterblich und ewig. Wenn ihr Haus-das heißt, ihr Leib-zerbricht und stirbt, so. nimmt sie Gott wieder zu sich und gibt ihr einen neuen, verklärten Leib. Der neue Leib wird den Engeln gleich sein, und alle, durch den Herrn Christo erworbene Herrlichkeit sehen und genießen. Wie aber und zu welcher Zeit solches geschehen wird, hat uns Gott verborgen und hat es seiner Allwissenheit und Macht allein vorbehalten, und es ist auch unnötig es wissen zu wollen, oder davon zu schreiben. Wir Gläubigen haben an den Worten unseres Seligmachers Jesu Christi genug, wenn er uns mit seinem wahrhaftigen Munde verheißt, dass wir den Tod ewiglich nicht sehen sollen, und dass wir nimmermehr sterben werden. Obwohl der natürliche Leib sterben wird, sollen wir dennoch leben. Auch dass wir, nach Ablegung dieses sterblichen Leibes, mit Abraham, Isaak, und Jakob im Himmelreich sitzen und wie die Engel Gottes im Himmel sein werden. Ja, dass wir sein sollen, wo er ist! „Und wenn ich hingehe," sagt der Herr Christus, euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr seid, wo ich bin." (Joh 14,3)
Wie er auch in seinem hohepriesterlichen Gebet seinen himmlischen Vater bittet und sagt: „Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir sein, die du mir gegeben hast, dass sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe die Welt gegründet ward." (Joh 17,24)
Also ist der Frommen und Gläubigen Hinscheiden nicht ein Tod, sondern nur ein Wechsel aus dem zeitlichen in das ewige Leben. Denn sie sind „vom Tode zum Leben hindurchgedrungen" sagt der Herr Christus. (Joh 5,24)

Die Gnade Gottes unseres Herrn Jesu Christi,
und die Liebe Gottes des Vaters,
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes,
sei mit euch und mit uns allen. Amen.

GOTTES ERLÖSUNGSPLAN II Ein anderer schöner Spruch für die Täuflinge zu lernen.

1. Deshalben so ist mein treuer Rat,
Johannes in dem dritten steht,
Wir müssen neugeboren sein,
Das Himmelreich zu nehmen ein.
Welch Neugeburt der Gott Vater leist,
Durch seinen Sohn im Heiligen Geist,
Denn Christus selbst, das Wasser ist,
Dadurch gewaschen wird ein Christ.

2. So lasst uns fleißig bitten Gott,
Der nicht begehrt des Sünders Tod,
Dass er uns Sünder wolle bekehren,
Aus Geist und Wasser neugebären;
Denn die Geburt aus Adams Fleisch,
Versteht sich nicht auf Gottes Geist,
Hat auch sonst freien Wissen nicht,
Denn was da äußerlich geschieht.

3. Die Neugeburt mit sich bringt Kraft,
Dass der Mensch Gottes Willen schaff,
Wo nun der Geist des Herrn ist,
Da ist Freiheit zu aller Frist,
Wem Gottes Geist tut machen frei,
Der tut sein' Willen auch dabei.

4. Denn der alte unerneuerte Mensch,
Soll die Sach' auch vernehmen recht,
Ob du schon ein Christ wirst genannt,
Hörest Predigt und Wort Gottes viel,
Jedoch an dem freien Willen gebrichts,
So lang er nicht wahrgläubig ist.

5. Dass er auch Gott nicht kann gefallen,
Ja auch in seinen Werken allen,
Weil Gott auch will sein Werk belohnen,
Das er nicht selber hat getan.
So ein recht wahrer Christe leidet,
In solchen wird Gott allezeit,
Zum Guten Hilf und Kraft verleihen.

6. Darum so du ein Christ willst sein,
Und nicht ewig willst leiden Qual und Pein,
So musst du solchen Glauben üben,
Der durch die Schrift, wird vorgeschrieben,
Bedenke auch zu aller Frist,
Was obgemeldt erzählet ist.

7. Dass wir durch Adam alle gestorben,
Sein an der Seele ganz verdorben,
Nun hat aus Lieb der ewige Gott,
Sich angenommen unserer Not,
Für uns sein höchstes Gut dargeben,
Dass wir nun durch ihn möchten leben.

8. Und ist sein eingeborner Sohn,
An den wir sollen glauben tun,
Dass er durchs bittere Leiden sein,
Uns hat erlöst von Sünden Pein,
Und unter seinen Schirm genommen,
Treulich zu schaffen, was uns frommet,
Will uns auch nimmer Waisen lahn,
In unsern Herzen Wohnung han.

9. Nun liebes Kind, so hab' gut acht,
Die Wohltat Gottes hoch betracht,
Dass er das Seine hat getan,
Will es nicht an ihn mangeln lahn,
So will es jetzt an uns gelangen,
Dass wir auch greifen nach der Stangen,
Und uns recht schicken auf der Bahn,
Die Sach' mit Gott tun greifen an.

10. Nicht wie bisher geschehen ist,
Allein mit dem Mund sein ein Christ;
Da Gottes Wort mit leerem Schein,
Muss aller Bosheit Deckel sein.
Wer aber Gott fürcht' und tut recht,
Der ist dem Herrn ein lieber Knecht.

11. Wo man nicht baut auf rechten Grund,
Hernach straft Gott zu aller Stund,
Den Missbrauch zu aller Frist,
Wie es denn nun vor Augen ist,
Gott helf uns, dass wir mögen bestehn,
Zu wandeln auf der rechten Bahn.

12. Also findet sich mit Wahrheit fein,
Dass die so wahre Christen sein,
Und neugebor'n aus Gottes Geist,
Und recht wahrgläubig allermeist,
Zum Guten freien Willen haben,
Vom Geber aller guten Gaben,
Denn er Gewalt hat denen geben,
Die an sein' Nam' recht glauben eben,
Dass sie sollen werden Gottes Kind.

13. Auch der Worte Pauli dich errinnere,
Seines Sohnes er nicht verschonet hat,
Gab ihn für uns dahin in Tod,
Sollt er uns mit ihm nicht alles schenken,
Darauf hast du dich auch zu bedenken,
Und wie der heilige Christ bekennt,
Ein williges Kind dich Christus nennt.

14. Als die sich selbst dahin begeben,
Ohn' Wanken von Herzen, Gott zu leben,
Und willig sein in guten Werken,
Dazu sie Gott tut selber stärken,
Dass ihnen seine Last nicht beschwerlich ist,
Und sein Joch ganz sanft zu aller Frist,
All seine Gebote sind ihnen nicht schwer,
Durch den, so ist's ihr Gott und Herr.

15. Solch' ist des neuen Menschen Art,
Der sich in Gottes Befehl nicht spart,
Von Gottes Geist dazu getrieben,
Find man in Pauli fein geschrieben,
So lasst uns bitten um die Sach',
Dass Gott neu' Menschen aus uns mach,
Verändern unser Herz und Gemüt,
Vor allem Argen uns behüt,
Und rechten Glauben uns verleih,
Der auch lebendig und tätig sei.

16. Dadurch in unsere Herzen komme,
Gott, der uns macht gerecht und fromme,
Dass wir uns zu der Buss' begeben,
Zu bessern unser ganzes Leben,
Der Sünd' allzeit zu widerstehn,
Dem Fleisch nicht seinen Willen lahn,
Der Welt mit ihrem argen Leben,
Und auch dem Satan widerstreben,
Welch' Feind dann hat ein jeder Christ,
So lang er hier auf Erden ist,
Darum hüt dich vor ihrem Betrug und List;
Amen, solches werde wahr.

Verlangen der Tauflinge an die Vorsteher der Gemeinde

Lieber Bruder, wir haben ein herzliches Verlangen mit Gott und allen Frommen einen Bund zu schliesen. Wir wollen dich bitten, du wollest uns behilflich sein, mit der Hilfe und dem Beistand Gottes.

A request by the baptismal candidates to the elders of the community

Dear brother, we have a sincere desire to make a covenant with God and his church. We ask you to assist us in this, with the help and guidance of God.

Die zwölf Artikel des christlichen Glaubens
  1. Ich glaube an Gott, den Vater, den allmächtigen Schöpfer des Himmels und der Erde.

  2. Ich glaube an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrnen

  3. empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria,

  4. gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,

  5. hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten,

  6. aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

  7. von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

  8. Ich glaube an den Heiligen Geist,

  9. die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen,

  10. Vergebung der Sünden,

  11. Auferstehung der Toten,

  12. und das ewige Leben. Amen.

The twelve articles of Christian faith
  1. I believe in God, the father, the almighty creator of heaven and earth.

  2. believe in Jesus Christ, God's only Son, our Lord,

  3. who was conceived by the Holy Spirit, born of the Virgin Mary,

  4. suffered under Pontius Pilate, was crucified died, and was buried;

  5. he descended to the dead. On the third day he rose again;

  6. he ascended into heaven, he is seated at the right hand of the Father,

  7. and he will come again to judge the living and the dead.

  8. I believe in the Holy Spirit,

  9. the holy christian church, fellowship of believers,

  10. forgiveness of sins,

  11. resurrection of the body,

  12. and life everlasting. Amen.